25. Juli 2025

Koinly Test & Erfahrungen 2025

Koinly Test & Erfahrungen 2025
© Koinly
Kirill Seregin
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Berlin
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Für deutsche Krypto-Investoren ist unser Koinly-Test längst überfällig, denn die jährliche Steuererklärung gleicht oft einem Spießrutenlauf durch das komplizierte deutsche Steuerrecht. Zwischen einjähriger Haltefrist, FIFO-Methode und der Erfassung von Staking-, Lending- und DeFi-Einkünften stoßen selbst erfahrene Anleger schnell an ihre Grenzen.

Koinly verspricht Abhilfe: automatisierte Steuerberichte in unter 20 Minuten, speziell zugeschnitten auf deutsche Vorgaben. Doch wie gut funktioniert das in der Praxis? In unserem ausführlichen Koinly Erfahrungsbericht prüfen wir, ob die Software hält, was sie verspricht, oder ob sie nur für neuen Frust sorgt.

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Koinly: Das Wichtigste auf einen Blick

Gesamtwertung

⭐⭐⭐⭐ (4/5) – Ein leistungsstarkes und benutzerfreundliches Tool mit einer beeindruckenden Anzahl an Integrationen. Abzüge gibt es für das intransparente Preismodell und die bei komplexen Transaktionen erforderliche manuelle Überprüfung.
Am besten geeignet für: Deutsche Krypto-Investoren – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen – die eine zentrale Plattform für das Portfolio-Tracking und die Steuerberichterstattung suchen und bereit sind, manuelle Überprüfungen durchzuführen, um höchste Genauigkeit zu gewährleisten.
Größte Stärken Die über 900 Integrationen sind unübertroffen, der Portfolio-Tracker ist exzellent und kostenlos, die Benutzeroberfläche ist intuitiv und es gibt starke Unterstützung für den deutschen Markt (FIFO, Haltefrist).
Größte Kritikpunkte Das intransparente Preismodell basiert auf der gesamten Transaktionshistorie. Bei hoher Auslastung schwankt die Support-Qualität. Bei DeFi/NFTs ist eine manuelle Nachbearbeitung erforderlich. Zudem ist die deutsche Lokalisierung der Benutzeroberfläche nicht vollständig.
Eignung für Deutschland Sehr gut. Die Berichte werden vom Finanzamt akzeptiert und die Kernregeln des deutschen Steuerrechts werden korrekt angewandt.

Koinly vereint zwei zentrale Funktionen: einen Krypto-Steuerrechner und einen Portfolio-Tracker.

Koinly Krypto Steuerrechner

Diese Kombination ist kein Zufall, sondern bildet den Kern des Produkts und ist der Grund für seine breite Nutzerbasis.

Koinly Crypto Profit Calculator

Vom Tabellenchaos zur zentralen Übersicht

Koinly löst ein bekanntes Problem vieler Krypto-Anleger: Die manuelle Steuerberechnung mithilfe von Excel-Tabellen ist ineffizient und fehleranfällig. Insbesondere bei Tausenden Transaktionen und DeFi-Aktivitäten ist der Aufwand enorm.

Koinly automatisiert diesen Prozess, indem es Transaktionen aus Wallets und Börsen aggregiert, bewertet und steuerlich aufbereitet.

Zielgruppe: Vom Hodler bis zum DeFi-Poweruser

Koinly richtet sich sowohl an langfristige Anleger („Hodler“) als auch an aktive Trader und DeFi-Nutzer (Staking, Liquidity Mining, NFTs).

Darüber hinaus bietet die Plattform spezielle Funktionen für Steuerberater und Unternehmen, die Krypto-Portfolios professionell verwalten.

Freemium-Strategie: Kostenlos starten, später konvertieren

Koinly setzt auf ein effektives Freemium-Modell:     

  • Bis zu 10.000 Transaktionen können kostenlos importiert werden.
  • Der volle Funktionsumfang des Portfolio-Trackers steht gratis zur Verfügung.
  • Erst beim Download des finalen Steuerberichts fällt eine Gebühr an.

Koinly Portfoliotracker

Integrationen, Berechnungen und Komplexität

Die Qualität einer Krypto-Steuersoftware hängt davon ab, wie gut sie:

  • Transaktionsdaten aus verschiedenen Quellen sammelt,
  • diese korrekt interpretiert,
  • auch mit komplexen Use Cases wie DeFi und NFTs umgehen kann.

Koinly unterstützt über 900 Plattformen; darunter 400+ Börsen, 170 Blockchains und 100 Wallets.

Von Koinly Unterstützte Krypto Exchanges

Das ist deutlich mehr als bei vielen Wettbewerbern, beispielsweise CoinLedger oder CoinTracker, die jeweils nur etwa 500 unterstützen. Für Nutzer mit seltenen Börsen oder neuen Chains ist das entscheidend.

Zwei Importmethoden

  1. API-Sync (read-only): Automatischer, fortlaufender Datenimport – einfach und zuverlässig, aber nicht immer vollständig.
  2. CSV-Upload: Ergänzt unvollständige API-Daten, z. B. bei Fiat-Trades auf Binance.

Koinly verarbeitet native CSV-Formate direkt und ohne Umformatierung. Das ist ein Vorteil gegenüber Tools wie CoinTracker, bei denen oft eine manuelle Nachbearbeitung nötig ist.

Unsere Krypto-Verzeichnis Empfehlung: Die API nutzen und CSV als Backup: mit Koinly ist beides effizient umsetzbar.

Was passiert nach dem Import?

Nach dem Import übernimmt Koinly die steuerliche Aufbereitung – mit intelligenten Funktionen:

  • Transfer-Erkennung: Eigene Wallet-Transfers werden korrekt als steuerfrei erkannt.
  • Fehleranalyse: Markiert fehlende Kaufhistorien, negative Balances etc.
  • Datenbereinigung: Fasst Kleinsttrades zusammen, filtert Spam-Tokens automatisch heraus – senkt Komplexität und Berichtskosten.

DeFi & NFTs: Automatisierung mit Grenzen

Koinly unterstützt mehr als 3.000 DeFi-Protokolle und bietet ein NFT-Dashboard. Es reichen Wallet-Adressen aus, um viele Interaktionen automatisch zu erfassen.

Die Realität ist jedoch komplexer als das Marketing suggeriert. Eine volle Automatisierung gibt es bei DeFi/NFTs nicht.

Typische Herausforderungen sind:

  • Manuelle Kategorisierung von Staking, Liquidity Providing, etc.
  • Zusammenführen von NFT-Käufen (Token + Zahlung manuell zuordnen)
  • Fehlklassifizierungen bei DeFi-Transaktionen auf Chains wie Polygon (z. B. Transfers als steuerpflichtige Verkäufe)

Einhaltung des deutschen Steuerrechts

Koinly hat seine Hausaufgaben für den deutschen Markt gemacht. Die Software wendet die entscheidenden Regeln korrekt an:

  • Berechnungsmethode: Als Standard für Deutschland ist die FIFO-Methode (First-In, First-Out) voreingestellt, wie es das BMF-Schreiben vorsieht.
  • Haltefrist: Die Software berücksichtigt die einjährige Haltefrist. Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen, die länger als ein Jahr gehalten wurden, werden korrekt als steuerfrei ausgewiesen.
  • Einkünfte: Erträge aus Aktivitäten wie Staking, Mining oder Lending werden als sonstige Einkünfte klassifiziert und im Einkommensbericht separat aufgeführt.

Erträge aus Aktivitäten wie Staking, Mining oder Lending werden als sonstige Einkünfte klassifiziert und im Einkommensbericht separat aufgeführt.

Der wichtigste Beweis für die Korrektheit ist die Praxiserfahrung. Mehrere deutsche Nutzer berichten, dass ihre mit Koinly erstellten Steuerberichte vom Finanzamt bzw. dem BZSt anstandslos akzeptiert wurden.

Dies ist das stärkste Vertrauenssignal für alle, die Bedenken hinsichtlich der Konformität der Software haben. Koinly gibt an, eng mit lokalen Steuerkanzleien zusammenzuarbeiten, um die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen.

Kosten & Gebühren

Die Preise von Koinly sehen auf den ersten Blick einfach aus, sind aber komplizierter als gedacht. Das führt zu Kritik.

Die Preisstufen

Koinly bietet ein Modell an, das sich an der Anzahl der Transaktionen pro Steuerjahr orientiert.

  • Free: $0 für bis zu 10.000 Transaktionen (nur Tracking und Vorschau, kein Report-Download)
  • Newbie: €49 pro Steuerjahr für bis zu 100 Transaktionen
  • Hodler: €99 pro Steuerjahr für bis zu 1.000 Transaktionen
  • Trader: €199 pro Steuerjahr für bis zu 3.000 Transaktionen

Alle kostenpflichtigen Pläne beinhalten den Download aller benötigten Steuerberichte für das jeweilige Jahr.

Der "Haken" an Koinly: Die Gesamttransaktionshistorie

Die Preisgestaltung ist kompliziert. Sie hängt von den Transaktionen des aktuellen Steuerjahres und der Gesamtzahl aller Transaktionen in der Geschichte des Accounts ab.

Koinly erklärt das in seiner Hilfe-Sektion. Dort steht zum Beispiel: Ein Nutzer hat im Steuerjahr 2023 nur 137 Transaktionen.

In den Jahren davor hatte er bereits viele Trades, sodass seine gesamte Transaktionshistorie knapp 3.000 Transaktionen umfasst.

Der Nutzer muss den "Trader"-Plan für 3.000 Transaktionen kaufen, auch wenn er nur den Bericht für 2023 mit 137 Transaktionen erstellen möchte.

Die technische Begründung dafür ist klar. Um die Kosten für einen Coin richtig zu berechnen, muss die Software auf den ersten Kauf zurückgreifen können, auch wenn dieser schon Jahre zurückliegt.

Ohne die vollständige Historie sind die FIFO-Berechnungen ungenau. Das ist zwar technisch notwendig, führt aber bei Nutzern, die nur ein Jahr mit wenigen Transaktionen deklarieren wollen, aber eine lange Handelshistorie haben, zu unerwartet hohen Kosten.

Unsere Meinung: Es wäre gut, wenn es auf der Hauptseite hierzu einen Hinweis gäbe.

In 5 Schritten zum fertigen Bericht

Um zu bewerten, ob Koinly in der Praxis funktioniert, muss man sich den Arbeitsablauf genau ansehen. Der Prozess besteht aus fünf Schritten.

Schritt 1: Einrichtung des Kontos

Nach der Registrierung hilft Koinly bei der Einrichtung. Hier werden die grundlegenden Werte für die Steuerberechnung festgelegt. Für deutsche Nutzer muss das Heimatland "Deutschland" und die Währung "EUR" ausgewählt sein. Koinly stellt dann automatisch die korrekte Kostenbasis-Methode (FIFO) für Deutschland ein.

Schritt 2: Quellen verbinden

Dies ist das Herzstück des Datensammelns. Der Nutzer navigiert zur Seite "Wallets" und fügt alle Börsen, Wallets und Blockchains hinzu, auf denen er aktiv war.

API-Verbindung: Große Börsen wie Kraken oder Coinbase empfehlen, eine API-Verbindung einzurichten.

Der Nutzer macht auf der Börsen-Website einen API-Schlüssel (wichtig: nur mit Leserechten) und fügt diesen in Koinly ein. Die Software synchronisiert dann automatisch alle Transaktionen.

Wallet-Verbindung: Für dezentrale Wallets wie MetaMask oder Hardware-Wallets wie Ledger erfolgt die Anbindung durch die Eingabe der öffentlichen Adresse der Wallet.

Koinly liest dann die Transaktionshistorie direkt von der Blockchain aus (z. B. Ethereum, Bitcoin).

Wenn eine API-Verbindung nicht oder nicht vollständig funktioniert, kann man eine CSV-Datei importieren.

Schritt 3: Das Dashboard

Nach dem Import und der Verarbeitung der Daten (je nach Größe des Transaktionsvolumens einige Minuten) zeigt Koinly ein übersichtliches Dashboard.

Hier werden die Portfolios betreut. Nutzer sehen hier auf einen Blick den Gesamtwert ihres Portfolios, wie sich der Wert im Zeitverlauf entwickelt hat, eine Aufschlüsselung nach einzelnen Werten und den jeweiligen Gewinn.

Schritt 4: Transaktionen überprüfen und ggf. korrigieren

Das ist der wichtigste, aber auch anstrengendste Schritt. Jeder Import muss genau überprüft werden. Nur so kann man sicher sein, dass der Steuerbericht stimmt.

Der Nutzer geht auf die Seite "Transaktionen". Dort sieht er eine Liste mit allen Trades, Ein- und Auszahlungen.

Ein typisches Problem ist zum Beispiel, wenn man Geld zwischen eigenen digitalen Geldbörsen schickt. Die Software versteht das fälschlicherweise als zwei verschiedene Ein- und Auszahlungen. Der Nutzer kann beide Transaktionen in Koinly markieren und zusammenführen.

Dabei werden sie zu einer einzigen, steuerneutralen "Transfer"-Transaktion. Man kann Transaktionen auch manuell umetikettieren, z. B. um eine Einzahlung als "Staking Reward" oder "Airdrop" zu klassifizieren. Koinly bietet dafür einfache Werkzeuge.

Schritt 5: Steuerbericht generieren

Nachdem alle Transaktionen überprüft und korrigiert wurden, geht es zur Seite "Steuerberichte". Hier kann er das gewünschte Steuerjahr auswählen. Koinly zeigt sofort eine kostenlose Zusammenfassung der Kapitalgewinne, Verluste und sonstigen Einkünfte an.

Das zeigt, wie viel Steuern man zahlen muss. Für den vollständigen PDF-Bericht ("Umfassender Steuerbericht") muss man einen der kostenpflichtigen Pläne kaufen.

Nach dem Kauf kann der Bericht oft für das bezahlte Steuerjahr heruntergeladen werden. Falls Korrekturen nötig sind, kann man das auch noch machen.

Sicherheit & Support

Koinly erfüllt hohe Anforderungen im Bereich Datenschutz und Zugriffssicherheit:

  • Zertifizierungen: SOC 2 & ISO 27001 – belegen professionelle Sicherheitsprozesse.
  • Datenzugriff: Nur "read-only" API-Keys – keine Handels- oder Auszahlungsmöglichkeiten.
  • Verschlüsselung: Alle Datenübertragungen sind durchgängig verschlüsselt.
  • Sicherheitsbilanz: Keine bekannten Hacks oder Leaks – im Gegensatz zu einigen Wettbewerbern.

Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Markenbekanntheit kursieren Phishing-Versuche. Koinly ruft keine Nutzer an und fordert keine Zahlungen außerhalb der offiziellen Webseite.

Kundensupport

Erfahrungen in der Praxis:

  • Positiv: Schnelle und hilfreiche Antworten außerhalb der Hochsaison
  • Negativ: Lange Wartezeiten rund um Steuertermine (z. B. März–Mai, Juni–Juli)

Self-Service

Koinly bietet eine der besten Ressourcen-Bibliotheken in der Branche:

  • Help Center: Detaillierte Anleitungen für Wallet-Integration, Steuerfragen und Fehlerkorrektur.
  • Community-Forum: Schnelle Antworten auf häufige Fragen, oft direkt von Entwicklern oder Support-Mitarbeitern.
  • YouTube-Kanal: Über 350 Videos, darunter über 190 Schritt-für-Schritt-Tutorials zur Nutzung des Tools.

Praxis-Tipp:

Wer bereit ist, sich selbst einzuarbeiten, spart Zeit – gerade bei komplexen Themen wie DeFi oder NFT-Steuerreporting.

Fazit

Koinly ist eine Software, mit der man Steuern mit Kryptowährungen zahlen kann. Sie ist einfach zu bedienen, funktioniert mit vielen verschiedenen Programmen und ist sehr zuverlässig.

Sie ist eine gute Lösung für deutsche Anleger, egal ob sie gerade erst anfangen oder schon Erfahrung haben. Sie hilft dabei, das eigene Geld und die Steuererklärung zu verwalten. Das Finanzamt erkennt sie auch an.

Es ist unrealistisch, eine Steuererklärung automatisch in wenigen Minuten zu erstellen. Bei DeFi und NFTs klappt die Automatisierung nicht so gut. Wer hier mitmacht, muss Zeit für die Nachbearbeitung einplanen, um Steuern zu sparen.

Für die meisten Krypto-Investoren in Deutschland ist Koinly eine gute Wahl. Wer aber maximale Kontrolle über Daten, Berechnungen und individuelle Reportings benötigt, etwa Steuerberater oder technikaffine Power-User, sollte auch CoinTracking in Betracht ziehen. Das hat zwar eine weniger moderne Nutzeroberfläche, arbeitet aber genauso gut.

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Autor
Kirill Seregin
Kirill Seregin
Berlin
Kirill beschäftigt sich seit 2016 mit Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Er hat Rechtswissenschaften studiert und mehrere Guides zum Thema Kryptowährungen bei t3n veröffentlicht und ist Chefredakteur bei Blockchainwelt.
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